Neue Welten in ferner Weite

Entdeckung und Vielfalt extrasolarer Planetensysteme


Dr. Matthias Ammler-von Eiff
Thüringer Landessternwarte
Tautenburg



Bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts waren nur die nunmehr acht Planeten der Sonne, unseres Heimatgestirns, bekannt. Die Detektion der ersten sogenannten extrasolaren Planeten um andere Sterne in den 1990er Jahren war nur der Beginn einer wahren Lawine von Entdeckungen, die im vergangenen Jahr die Tausendermarke hinter sich gelassen hat. Das Auftreten von Planeten scheint ein verbreitetes Phänomen zu sein. Erstaunlich ist vor allem die Vielfalt von Planetensystemen, welche sich von unserem Sonnensystem und auch untereinander ebenso unterscheiden wie ihre Heimatgestirne.

Der Vortrag ordnet zunächst unser Sonnensystem in ihrer unmittelbaren galaktischen Umgebung ein und stellt unsere stellare Nachbarschaft vor. Anschließend folgt eine Erläuterung der verschiedenen Techniken der Planetendetektion, insbesondere der bisher erfolgreichsten Methoden, der sogenannten Radialgeschwindigkeits- und der Transitmethode. Dabei brachten neben den bodengebundenen Suchprogrammen vor allem die Weltraummissionen CoRoT und Kepler einen beträchtlichen Erkenntnisgewinn. Aktuell richtet sich die Forschung zunehmend weg von der reinen Detektion hin zur genauen Charakterisierung extrasolarer Planeten. Dieser neuen Forschungsrichtung widmen sich zukünftige Instrumentierungsprojekte und Weltraummissionen, deren Darstellung den Vortrag abrundet.

Dr. Matthias Ammler-von Eiff ist seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Thüringer Landessternwarte. Als Verantwortlicher für bodengebundene Nachfolgebeobachtungen mit dem 2m-Teleskop in Tautenburg ist er hautnah an neuen Planetenentdeckungen der CoRoT-Mission beteiligt.


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