Der Streit ums richtige Weltsystem bei Galileo Galilei und Simon Marius
Ein Streifzug von der Erfindung des Teleskops über die Entdeckung der Jupitermonde bis zu den Beweisen des Heliozentrismus
Pierre Leich
Nürnberger Astronomischen Gesellschaft
Forum Wissenschaft der Metropolregion Nürnberg
In der Zeit von Galilei und Kepler gelangen der Astronomie bedeutende Fortschritte.
Nach der Entdeckung des Fernrohrs in den Niederlanden beobachteten Wissenschaftler von England bis Italien Mondgebirge,
Venusphasen und Sonnenflecken. Jupitermonde sah auch der markgräfliche Hofastronom Simon Marius, was Galilei gar nicht gefiel.
Sein Plagiatsvorwurf konnte erst Anfang des 20. Jahrhunderts entkräftet werden und inzwischen
gilt ihre Erforschung des Jupitersystems als zeitgleich und unabhängig.
Der Vortrag stellt die Entdeckungen von Marius und Galilei in den astronomiehistorischen Kontext und zeigt,
inwieweit ihre teleskopischen Beobachtungen als Argumente im Weltsystemstreit genutzt werden konnten.
Dabei wird deutlich, dass beide durchaus unterschiedliche Schlüsse zogen und die Sache nicht so
einfach ist wie sie uns heute oftmals erscheint.
Pierre Leich studierte 1981-1989 Philosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg mit den
Schwerpunkten Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte.
Er war zehn Jahre Vorsitzender der Kunstmesse ART Nürnberg, gab sechs Jahre eine kleine Kunstzeitschrift heraus,
war viele Jahre verantwortlich für den Kunstpreis Ökologie von AEG Hausgeräte und das Erlanger Stadtjubiläum
sowie vier Jahre Geschäftsführer der Theatersport WM im Kunst- und Kulturprogramm zur FIFA WM 2006™.
Seit 2003 ist er Projektleiter der Langen Nacht der Wissenschaften in Nürnberg/Fürth/Erlangen und für den
Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg tätig. Im „Internationalen Jahr der Astronomie 2009“ leitete er die Geschäftsstelle in Nordbayern.
Ehrenamtlich ist Leich zweiter Vorsitzender des Cauchy-Forums-Nürnberg,
Kurator der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft, Beirat des Nürnberger Planetariums und Mitglied im Forum Wissenschaft der Metropolregion Nürnberg.
Er ist Herausgeber des Marius-Portals und Präsident der Simon Marius Gesellschaft. Seit 1995 hält er Vorträge,
konzipiert Tagungen sowie Reihen und publiziert gelegentlich zu astronomischen und wissenschaftsgeschichtlichen Themen.
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