Vom Entstehen und Wachsen der Sterne
Dr. Bringfried Stecklum
Thüringer Landessternwarte
Tautenburg
In den letzten Jahrzehnten wurde das Rätsel der Entstehung von Sternen
weitgehend aufgeklärt. Ihre Geburt vollzieht sich in dichten Gebieten der
interstellaren Materie. Gegenwärtig wird versucht, die frühesten Stadien dieses
Prozesses zu erfassen. Eine Reihe von Beobachtungen sprechen dafür, dass junge
Sterne nicht gleichmäßig wachsen, sondern sich Phasen starken Wachstums mit
Zeiten geringer Massenzunahme abwechseln. Ende 2015 gelang uns die erstmalige
Entdeckung eines Wachstumsschubs eines massereichen Sterns, den wir seitdem
verfolgen. Auf einen wichtigen Aspekt der Thematik, den engen Zusammenhang
zwischen Stern- und Planetenentstehung, wird ebenfalls eingegangen.
Dr. Bringfried Stecklum studierte an der
Friedrich-Schiller Universität in Jena Physik. Seine Dissertation
aus dem Jahr 1984 beschäftigte sich mit dem ursprünglichen Massenspektrum
offener Sternhaufen. Seitdem ist er hauptsächlich auf dem Feld der
Sternenstehung aktiv. Bis 1989 war er Assistent an der Uni-Sternwarte in Jena
und danach Mitglied der dortigen MPG-Forschergruppe "Staub in
Sternentstehungsgebieten". Seit 1996 arbeitet er an der Thüringer
Landessternwarte Tautenburg (TLS). Er ist an der Anwendung hochauflösender
Beobachtungsmethoden (Interferometrie) interessiert. Seit einigen Jahren benutzt
er das Schmidt-Teleskop der TLS im Rahmen des weltweiten Programms zur
Identifizierung und Überwachung potentiell gefährlicher Kleinplaneten.
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