Starparty in einer Großstadt? Kein Problem ...

Daniel Fischer in Skyweek 7/1996 vom 22. Febr. 1996


"Very cool! Oh, very cool!” Die Besucherin der öffentlichen Sternführung auf dem Dach des Planetariums von Miami konnte sich gar nicht beruhigen, als sie durch’s Okular geblickt hatte - nicht etwa auf den Mond oder einen hellen Planeten, sondern - den Orionnebel. Und das bei einer Grenzgröße von gerade einmal 3.5mag! Doch im Gesichtsfeld zeichnete sich die filigrane Struktur des Gasnebels rund um dasTrapez mit großer Schärfe ab, und selbst die bläulich-grüne Farbe war zu erahnen. War hier ein spezieller Nebefilter im Einsatz oder gar ein elektronischer Bildverstärker? Mitnichten:

Alles, was man braucht, um auch im Lichtermeer einer Großstadt Laien ein beeindruckendes Deep-Sky-Erlebnis zu bereiten, ist Öffnung, das allerdings nicht zu knapp.

Zum Einsatz kam hier ein rustikaler Odyssey-2-Dobsonian mit 17.5” (44.5 cm) Spiegeldurchmesser, bei einer Vergrößerung von rund 140x, die den Himmelshintergrund auf gerade das richtige Maß drückte, um den Nebel kontrastreich hervortreten zu lassen. Nur diese Kombination von einem großen Spiegel, der in einer noch so bescheidenen Hülle stecken und preiswert sein kann, und einem passenden Okular (das freilich hochwertig sein sollte) liefert Bilder, die auch Unerfahrene beeindrucken und an die visuelle Astronomie des Raumes jenseits der Planeten heranführen können - garantiert besser als jedes sogar viel teurere Teleskop geringer Öffnung, das so manche stadtnahe Volkssternwarte mangels besseren Wissens für das einzig nützliche Gerät hält. (Vor Ort am 11.2.:DF)


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