Das extreme Universum
Der Ursprung der kosmischen Strahlung
Prof. Dr. Stefan Funk
Lehrstuhl für Physik
Universität Erlangen-Nürnberg
Das Universum beherbergt zahlreiche exotische Phänome, die zum Teil schier unfassbare
Energien produzieren können. Während der Nachthimmel beschaulich erscheint,
ist er bevölkert von kolossalen Explosionen, Jets von supermassiven schwarzen Löchern,
extrem schnell rotierenden Neutronensternen und Schockwellen, die sich mit
Überschallgeschwindigkeit fortbewegen. Diese Himmelskörper können Elementarteilchen
zu Energien beschleunigen, die bei weitem das übertreffen, was Beschleuniger-Ringe
wie beispielsweise am CERN bei Genf erzeugen können.
Diese Elementarteilchen erreichen
uns in Form der kosmischen Strahlung — entdeckt vor hundert Jahren von Victor Hess.
Neuartige Teleskope wie zum Beispiel das Fermi Gamma-Ray Space Telescope erlauben
tiefe Einblicke in die Beschleuniger der kosmischen Strahlung und eröffnen einen Blick
auf das extreme Universum mithilfe von Gamma-Strahlung — Licht der höchsten Energien.
Stefan Funk schrieb seine Doktorarbeit an der Uni Heidelberg und am Max-Planck-Institut
für Kernphysik in Heidelberg.
Anschliessend war er als Postdoc an der Stanford University tätig.
2007 wurde er Assistant Professor und 2013 Associate Professor an Stanford University.
Seit 2014 ist er Lehrstuhlinhaber
am Lehrstuhl für Physik der Uni Erlangen. Sein Spezialgebiet ist die Astroteilchenphysik
und hier insbesondere die Gamma-Astronomie. Er sucht nach den Quellen der
kosmischen Strahlung und der Dunklen Materie.
Bericht von Jan Stich in der Zeitung "Rüsselsheimer Echo" am 24.06.2015
mit freundlicher Genehmigung des Autors:
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