Kosmische Flammenwerfer
Wie Jets von aktiven Schwarzen Löchern die Sternentstehung verändern
Dr. Volker Gaibler
Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg
Institut für Theoretische Astrophysik (ITA)
Heidelberg
Schwarze Löcher sind rätselhafte und zugleich faszinierende Objekte.
Ihre schwersten Vertreter sind allerdings inzwischen keine Seltenheit
mehr sondern die Regel: In praktisch allen Galaxien scheinen sich im
Zentrum sogenannte supermassereiche Schwarze Löcher zu befinden, die
massivsten davon etliche Milliarden mal schwerer als die Sonne.
In den letzten Jahren kam nun die Vermutung auf, daß diese Objekte nicht
nur das konsumieren, was ihnen von der umgebenden Galaxie serviert wird,
sondern daß sie auch einen dramatischen Einfluß auf ihre Umgebung haben.
Strahlen von gebündeltem Gas, sogenannte Jets, können unmittelbar
außerhalb der Schwarzen Löcher entstehen und schießen von dort mit
beinahe Lichtgeschwindigkeit nach außen. Die Energie, welche durch sie
freigesetzt wird, kann Milliarden Supernova-Explosionen übersteigen. Es
wird spekuliert, daß Jets in zahlreichen Galaxien die laufende
Sternentstehung zum Erliegen bringen könnten und so das Wachstum von
Galaxien im Kosmos nachhaltig verändern. Doch diese Vermutung wird auch
in Zweifel gezogen. Tatsächlich könnte die gewaltige Energiefreisetzung
sogar die Entstehung einer großer Anzahl neuer Sterne hervorrufen ....
Volker Gaibler forscht seit seiner Promotion an der Landessternwarte
Heidelberg an der Entwicklung von Jets. Am Max-Planck-Institut für
extraterrestrische Physik in Garching begann er mit der Erforschung der
Wirkung von Jets auf die Entwicklung von Galaxien. Seit 2011 arbeitet er am
Institut für Theoretische Astrophysik der Universität Heidelberg verbunden mit
regelmäßigen Aufenthalten an der Johns Hopkins University in Baltimore.
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