Die dreidimensionale Vermessung der Milchstrasse mit Gaia
Dr. Stefan Jordan
Zentrum für Astronomie
Universität Heidelberg
Die Gaia-Weltraummission der europäischen Weltraumorganisation ESA soll
im November dieses Jahres gestartet werden. In dem Vortrag wird die
Technik und das Meßprinzip des Gaia-Satelliten erklärt und die damit
zusammenhängenden wissenschaftlichen Fragestellungen erläutert.
Ziel von Gaia ist eine räumliche Durchmusterung unserer Milchstraße mit
Hilfe von hochgenauen Winkelmessungen. Diese werden durch
spektroskopische und
photometrische Daten ergänzt. Im Laufe der fünfjährigen Mission wird
Gaia die Positionen, Entfernungen und Bewegungen von über einer
Milliarde Sternen, Galaxien, Quasaren und
Himmelskörpern in unserem Sonnensystem bestimmen. Die besten
Positionsmessungen sollen eine Genauigkeit von 10-15 Mikrobogensekunden
haben.
Die wichtigste wissenschaftliche Zielsetzung der Mission ist es, die
Struktur unserer Milchstraße zu bestimmen und daraus ihre
Entstehungsgeschichte abzuleiten.
Darüber hinaus werden grundlegende Daten über Sterne und Doppelsterne
gewonnen, u.a. auch für solche, die für die Kalibration der
kosmologischen Entfernungsskala wichtig sind.
Auch Kleinplaneten in unserem Sonnensystem und Planeten um andere Sterne
wird Gaia entdecken und ihre Umlaufbahnen klassifizieren.
Außer astronomischen Fragestellungen wird Gaia auch Beiträge zu den
Grundlagen der Physik liefern, z.B. Test der Allgemeinen
Relativitätstheorie.
Priv.-Doz. Dr. Stefan Jordan arbeitet seit fast zehn
Jahren am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg an der
Vorbereitung der wissenschaftlichen Auswertung der Gaia-Daten.
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