Hydrothermalquellen im äußeren Sonnensystem?

Die Raumsonde Cassini erforscht den spektakulären Saturnmond Enceladus


Dr. Frank Postberg
Institut für Geowissenschaften
Universität Heidelberg


Seit sich die Raumsonde Cassini in einem Orbit um Saturn befindet, ist dessen bemerkenswerter Eismond Enceladus in den Fokus der Wissenschaft gerückt. 2005 entdeckten Cassinis Instrumente gewaltige Fontänen aus Eispartikeln und Gas. Diese schießen aus stark erwärmten Öffnungen am Südpol des Mondes hunderte Kilometer in die Höhe. Seitdem konnte nachgewiesen werden, dass sich ein Ozean unter dem -200°C kalten Eispanzer verbirgt, der die Quelle von Enceladus' „Cryo-Vulkanismus" ist. Inzwischen geht man davon aus, dass sogar hydrothermale Aktivität am Grund des Ozeans stattfindet. Damit nimmt Enceladus in der kurzen Liste der Himmelskörper in unserem Sonnensystem, auf denen man Leben finden könnte, einen Spitzenplatz ein.

Dr. Frank Postberg erforscht seit 2004 mit Cassini vor allem die Zusammensetzung der Eispartikel in den Saturnringen und von Enceladus' Eisvulkanen, hat aber auch fundierte Einblicke in die neuesten Resultate anderer Cassini - Forscherteams. Der Planetologe studierte Chemie und Physik und leitet am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg als Privatdozent eine Forschungsgruppe.


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